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Röhrenverstärker – Der Klang der Wärme

Der Plattenspieler läuft leis und gibt die wundervollen Klänge der Musiker wieder. Nebenan übt der Nachbar gerade mit seiner E-Gitarre neue Sound aus. Sehr laut, und auch mal schrill. Man packt den Verstärker aus, schließt ihn an und ein paar Minuten später ist dieser warme Klang der Musik zu hören. Die gemütliche Stimmung ist wiederhergestellt. Das sind nur zwei Einsatzgebiete eines Röhrenverstärkers. Sei es zum entspannten Genießen oder zum Rockmusik-Kreieren.
Besonderheiten
  • Altbewährte Technik neu aufgerüstet in modernen Geräten
  • Klassische Optik oder futuristisches Design, für jeden ist etwas dabei
  • Warmer, unverkennbarer Klang
  • Einfache Reparatur bei Defekt einzelner Bauteile

Röhrenverstärker Test & Vergleich 2024

Das Wichtigste zusammengefasst
  • Seit der Erfindung der Elektronenröhren sind die Röhrenverstärker auf dem Markt und haben nie an Sympathie verloren.
  • Musikliebhaber und Rockmusiker wählen die Geräte auch weiterhin, trotz mancher Nachteile.
  • Es gibt drei Verstärker-Klassen, in die die verschiedenen Modelle eingeteilt werden.
  • Je nach Vorlieben lässt sich der Klang und das Design anpassen.
Inhaltsverzeichnis

Vincent SP-332 – Nachfolger mit Schuss

Vincent SP-332 – Nachfolger mit Schuss
Besonderheiten
  • Hybrid
  • VU-Meter
  • Status-LEDs
  • 500 Watt Ringekerntrafo
n/a €
inkl 19% MwSt
Beschreibung
Der Vincent SP-332 ist der Nachfolger des SP-331, und kann sich sehen lassen. Das erste, was beim Anblick auffällt, ist das Design. Das Aluminiumgehäuse mit den kontrastreichen VU-Metern. Ebenso wie die Status-LEDs lassen sich die Farben auf der Rückseite umschalten. Dabei nutzt man den Schiebeschalter und kann von Rot auf Blau, Grün oder Weiß umschalten. Dank der Hybrid-Technologie schafft der Verstärker eine unschlagbare Leistung von 150 Watt pro Kanal. Im Netzteil befindet sich zusätzlich ein 500 Watt Ringkerntrafo, der immer für nötige Leistung sorgt.

Dynavox VR-400 – leuchtende Zukunft der Hybrid-Technik

Dynavox VR-400 - leuchtende Zukunft der Hybrid-Technik
Besonderheiten
  • Hybrid
  • LED-Beleuchtung
  • BT-Funktion zum Musik-Streaming
  • Kompaktes Design
n/a €
inkl 19% MwSt
Beschreibung
Der Dynavox VR-400 bringt ein Stück Zukunft in jedes Zuhause. Aufgrund des kompakten Designs kann man den Verstärker überall abstellen und Musik abspielen. Dabei sorgt die Hybrid-Technologie zum einen für besonders klaren Sound, und zum anderen für eine hohe Leistung. Die beleuchteten Röhren erschaffen ein gemütliches Umfeld. Passend zum Klanggefühl der Musik. Neben einem digitalen Anschluss (USB) gibt es auch zwei analoge Anschlüsse, sowie die Möglichkeit Kopfhörer oder einen Subwoofer anzuschließen. Dank der integrierten BT-Schnittstelle ist sogar eine Übertragung der Musik vom Smartphone oder Tablet möglich. Ohne jegliche Kabel und ganz einfach.

Nobsound GFJ583 – klein, aber fein

Nobsound GFJ583 – klein, aber fein
Besonderheiten
  • Bluetooth-Funktion
  • Höhen- und Tiefeneinstellung
  • Audio-Eingangswahl
  • Mini-Größe
n/a €
inkl 19% MwSt
Beschreibung
Dieser GFJ583 von Nobsound kommt in kleiner Verpackung, aber sorgt dennoch für den bekannten warmen, breiten Klang der Röhrenverstärker. Der der Mini-Größe kann man ihn perfekt auf dem Tisch abstellen. Das schicke Design in der Front wird durch vergoldete Eingangs- und Ausgangsanschlüsse abgerundet. Über die Anschlüsse lassen sich verschiedene Lautsprecher anschließen. Dabei kann das Audiosignal von einer CD, dem Telefon oder einem Computer stammen. Die einfachste Verbindung lässt sich hier über Bluetooth herstellen. Noch bequemer wird es dank der Audio-Eingangswahl, die es ermöglicht zwischen verschiedenen Tonquellen umzuschalten.

Dynavox VR-70 E II Phono – Phono in chrom

Dynavox VR-70 E II Phono – Phono in chrom
Besonderheiten
  • Reiner Phono-Röhrenverstärker
  • 6 Elektronenröhren
  • Zusätzliches Schutzgitter
  • Kann als Vorstufe und Endstufe genutzt werden
n/a €
inkl 19% MwSt
Beschreibung
Ein Traum in Chrom. So zeigt sich der VR-70 E II Phono von Dynavox. Das zusätzliche Schutzgitter, in dem er sich präsentiert, kann abgenommen werden. Damit sich auch der volle Klang der Musik im Raum ausbreitet. Ganze sechs Elektronenröhre befinden sich auf dem Gehäuse. Das erlaubt es dem Kunden das Gerät als Vorstufe und als Endstufe zu nutzen. Es ist klar zu erkennen, dass dieses Modell ein Update zum Vorgänger VR70E II ist. Denn es finden sich zwei zusätzliche Eingänge, wobei einer eben der Phono-Eingang ist. Dieser ermöglicht es einen Plattenspieler anzuschließen und den Klang zu verfolgen.
Name Vincent SP-332 Dynavox VR-400 Nobsound GFJ583 Dynavox VR-70 E II Phono
Ausgangsleistung 2×150 2×40 2×50 2×40
Anschluss Cinch, 2,5mm Klinke, XLR Cinch, Kopfhörer, USB 3,5mm Klinke, Cinch Cinch
Phonoeingang nope yes nope yes
Gehäuse Aluminium Aluminium Aluminium Aluminium
Röhrenbestückung 2x 6N16, 1x 6N15 k.A. 6J1 4x EL34, 2x 6F2
Betriebsart (A / AB) A A A AB
Besonderheiten Hybrid, farblich umschaltbare VU-Meter Hybrid, LED-Beleuchtung Bluetooth-Funktion Reiner Phono-Röhrenverstärker

Röhrenverstärker – Charme, Wärme, heimisches Gefühl

Das erste Bauelement, welches zur Verstärkung von Audiosignalen genutzt wurde, war die Elektronenröhre. In Form des Röhrenverstärkers ist es in der Lage elektrische Signale so umzuwandeln, dass sie auf einem Lautsprecher hörbar werden. Es gibt sie als Vor- End- und Vollverstärker. Ebenso sind bereits Hybridbauweisen auf den Markt gebracht worden. Denn neben den Elektronenröhren gibt es noch ein zweites Bauteil, dass die Verstärkung ermöglichen kann. Der Transistor, oder auch Halbleiterelement genannt. Die Kombination der beiden Bauteile führte zu noch mehr Power und Klang. Aber an das Gefühl eines Röhrenverstärkers kommt es dennoch nicht heran. Der größte Nachteil beider Bauelemente ist jedoch, dass diese für Gleichstrom konzipiert wurden, und nicht für den Wechselstrom, mit dem sie arbeiten müssen. Dadurch kam es zu Problemen bei der praktischen Umsetzung.

Am häufigsten finden sich Pentoden oder Trioden in den Röhrenverstärkern wieder. Wie diese genau funktionieren, klären wir später. Allgemein kann man sagen, dass sie nach kurzer Aufwärmzeit ihr volles Potential entfachen. Und schon nach 10-15 Minuten zeigen sie ihr klangliches Niveau. Dabei klingt nicht jede Röhre gleich. Nicht einmal, wenn sie von demselben Hersteller oder aus demselben Jahr stammen. Diese Eigenschaft machen sich viele Liebhaber zu Nutze, und passen so den Klang an ihre Wünsche an.

Eigenschaften der Elektronenröhren

Wie bereits erwähnt, gab es und gibt es bisher lediglich zwei Bauelemente, die in der Lage sind, Audiosignale zu verstärken. Schaut man sich den Transistor an, so braucht dieser keine Stromversorgung und kommt auch ohne jegliche Vorheizzeit aus. Jedoch nimmt die fragile Technik in Sekundenschnelle Schaden, sollte es zu Überlastungen kommen. Da können Elektronenröhren nur strahlen. Wortwörtlich. Auch wenn die Röhren weitestgehend vom Transistor abgelöst wurden, gibt es weiterhin viele Sammler und Liebhaber. Das mag kaum zu glauben sein, wenn man sich diese im Vergleich zu dem Halbleiterelement anschaut.

Die 1913 entwickelten Bauteile weißen einen geringen Wirkungsgrad auf. Dieser gibt das Verhältnis der zugeführten und abgegebenen Leistung an. Bei Röhrenverstärkern ist der Wert so gering, weil sehr viel Energie in Wärme umgewandelt wird. Der hohe Stromverbrauch in Kombination mit der geringen Belastbarkeit stoßen dabei auf. Oft sind die Verstärker in großen Gehäusen verpackt, und wiegen nicht gerade wenig. Zudem sind die Röhren Verschleißteile. Mit der Zeit verlieren sie ihre Fähigkeit die Signale zu verstärken. Dann heißt es Auswechseln. Das wiederum ist schnell getan. Dank des diskreten Aufbaus vieler Modelle lassen sich defekte Bauteile einfach finden und ersetzen. Das sollte jedoch immer ein Fachmann übernehmen. Ein langes Durchhaltevermögen bei Überlastungen machen Röhrenverstärker so beliebt bei Gitarristen. Sie kosten die Grenzen der Geräte aus und nutzen die schrillen Töne, die dabei entstehen. Der Verstärker verleiht der Musik einen charakteristischen Klang. Deshalb kann man diesen sogar als Teil des Instrumentes anzusehen. Neben der Verwendung im Hi-Fi-Bereich, nutzt auch teilweise noch das Militär die altbewährte Technik.

Was macht die Röhrenverstärker so beliebt?

Der Hauptgrund für das ununterbrochene Interesse an den Röhrenverstärkern, ist unbestritten der besondere Sound. Dieser wird als „warm“ beschrieben, und ist für viele das ideale Klangbild. Das passiert, weil es bei der Verstärkung zu minimalen Verzerrungen kommt, und zusätzliche Obertöne sich in das Klangbild mischen. Abgesehen von dem beliebten Sound, ist auch das Design allseits bekannt. Die Retrooptik verleiht den Verstärkern einen Charme, den sonst keiner hat. Vor allem dann, wenn die Röhren im Betrieb anfangen zu leuchten. Auch gefällt das aufgeräumte Schaltdesign vielen Sammlern und Bastlern. Es ermöglicht eine Verstärkung mit nur wenigen Bauteilen. Außerdem lassen sich so Reparaturen im Falle eines Defektes schnell und unkompliziert vornehmen. Gekrönt wird der Look durch den Einsatz hochwertiger, edel gestalteter Bauteile.

Die Schattenseiten der Sammlerlieblinge

So schön die Röhrenverstärker auch sind, so kompliziert ist es sie richtig zu platzieren. Da die Geräte viel Abwärme erzeugen, sollten man sie freistehend haben. Gute Ventilation ist wichtig, da sie über die Luftzirkulation gekühlt werden. Das bedeutet, weder im Schrank noch zwischen Büchern, in kein enges Regal zwängen, und auch nicht auf den Boden oder Teppich stellen. Möchte man sie in der Nähe der Lautsprecher aufstellen, so ist ebenfalls Vorsicht geboten. Die Verstärker sind empfänglich für Mikrofonie. Das ist die Eigenschaft der Röhren auf Schall oder Vibrationen zu reagieren. Dabei entstehen unschöne Störungen. Also raus aus dem Schall- und Vibrationsfeld der Boxen, und auch nicht dazwischen platzieren. Am besten leicht versetzt davor.

Ein sofortiger Einsatz der Röhrenverstärker ist nicht ebenso möglich. Bis zu 2 Minuten können vergehen, bis die Bauteile die notwendige Wärme besitzen, um richtig zu funktionieren. Danach kann man aber so laut wie man will zur Musik abgehen. Am Ende des Textes folgen noch einmal ein paar zusätzliche Tipps und Tricks, die das Leben der Verstärker verlängern können.

Die wichtigsten Hersteller für Röhrenverstärker

Hersteller Besonderheiten
Dynavox
  • Seit über 20 Jahren ist der Name Dynavox auf vielen Verstärkern zu finden. Das deutsche Unternehmen bietet seither hochwertige Geräte zu einem vernünftigen Preis an. Dabei ist das Angebot sehr breit gefächert aufgrund der stetigen Suche nach neuen Produkten, und der Entwicklung eigener Topseller.
  • Weites Angebot an Verstärkern aller Modelle, von Vorverstärkern zu Endstufen und auch Komplettsets
  • Zahlreiches Zubehör reicht von Hi-Fi-Boxen über Radios, Lautsprecher, Stecker, Kabel und auch Vinyl-Extras
  • Bewährte, aktuelle Technik findet sich in klassischen und auch modernen Designs
Marshall
  • Die wohl bekannteste Marke unter E-Gitarren-Spielern ist Marshall. Aber auch andere Musiker und Musikliebhaber setzen auf die Produkte des britischen Herstellers. Seit 1960 ist dieser darauf spezialisiert für die Grundausstattung vieler zu sorgen. Das große Angebot an Verstärkern und Design findet für jeden etwas Passendes.
  • Komplett individualisierbare Produkte im Angebot
  • Eine Vielzahl an Features, wie Regler für Lautstärke und Klang, On/Off Button, Boost-Funktion
  • Preise variieren und ermöglichen auch hochwertige, von Hand verdrahtete Modelle zu erwerben
Vincent
  • Im Bereich der High-End-Produkte liefert die Marke Vincent seit 1995 wahre Schätze. Mit Erfahrung deutscher Bauer werden die Geräte entwickelt und verbessert. Vor allem im Klang, der Qualität und im edlen Design.
  • Hochwertige Bauteile und ebenso gut verarbeitete Gehäuse liefern besten Klang
  • Fortschrittliche Ausrichtung auf Zweikanal-Stereo
  • Zusätzlich im Sortiment: Hybrid-Modelle, die mit Röhren bestückt werden, um das typische Klangbild zu erhalten, aber effizienter laufen

Was ist entscheidend bei Röhrenverstärkern?

Im Internet finden sich einige Tests zu Röhrenverstärkern, die nur teilweise weiterhelfen. Dennoch werfen wir kurz einen Blick auf die unterschiedlichen Faktoren, nach denen die Fachmagazine die Modelle bewerten.

Der Klang. Dieser sollte besonders warm klingen und einen geringen Klirrfaktor besitzen. Damit der Sound vollständig ausgeschöpft werden kann, müssen die richtigen Boxen angebracht werden. Erst dann lässt sich der tatsächliche Wirkungsgrad, die Belastbarkeit, Stabilität und die Impedanz feststellen. Letzteres ist der elektrische Widerstand, den Lautsprecher und Verstärker besitzen. Dabei gilt, die Impedanz der Boxen sollte nicht unter 4 Ohm sein, während jedoch die Verstärkerimpedanz unterhalb des Wertes der Lautsprecher liegen sollte. Danach wird noch der Frequenzgang getestet und ein Hörtest folgt. Dieser ist jedoch subjektiv, und der Klang lässt sich bekanntlich mit den Röhren verändern.

Auf die Verarbeitung kommt es an. Dafür werden die Bauteile genau untersucht, und es wird festgestellt, welche verwendet wurden. Zudem wird geschaut, ob es Spaltmaße gibt oder sogar wackelige Stellen.

Daraufhin folgen Design und Ausstattungen. Wobei die Anschlüsse entscheidend sind, und ob man auch Plattenspieler verstärken könnte. Zusatzfeatures wie eine Bluetooth-Funktion oder farblich umschaltbare VU-Meter sind dabei immer gern gesehen.

Das sind zum Großteil Werte, die man selbst vor dem Kauf nicht testen kann. Vor allem ist es schwer für Einsteiger gute Qualität zu erkennen. Deshalb rät es sich immer auf etablierte Marken zu setzen. Häufig finden sich gute Modelle auch im höheren Preissegment wieder. Für den preislichen Unterschied sorgen große Ringkerntrafos, Kondensatoren mit hoher Kapazität und ein aufgeräumtes Schaltkonzept. Doch keine Sorge, die Hersteller haben oftmals auch kleinere Modelle im Angebot. Diese kommen zwar mit weniger Ausstattung, einer geringeren Materialqualität und Leistung, dafür gibt es nur wenig Klangqualitäts-Verlust.

Das Leistungsangebot der leuchtenden Verstärker

Röhrenverstärker können nicht mit großen Wattzahlen prahlen. Ihr Wirkungsgrad ist gering, und deshalb bleibt auch die Leistung klein. Die von den Herstellern aufgelisteten Wattangaben stimmen dabei leider nicht immer. Leistungszahlen lassen sich auf unterschiedliche Weisen messen. Diese Messverfahren haben nicht alle etwas mit der Aufgabe von Lautsprechern zu tun. Tatsächliche Aussagen zur Leistung sind erst dann möglich, wenn man Boxen anschließt. In diesem Fall liefert der Verstärker eine bestimmte Wechselspannung. Diese variiert in der Frequenz abhängig davon, wie hoch ein Ton ist. Je höher der Ton, desto höher auch die Frequenz. Ebenso verändert sich auch die Amplitude der Spannung. Diese hängt von der Lautstärke ab, und wird mehr, je höher die Lautstärke eingestellt wurde. Jedoch gibt es ein Problem, denn der Lautsprecher liefert keine stabilen Widerstände. Er verhält sich eher wie eine Barriere, die sich mit der Frequenz verändert. Im Wechselstromkreis wird dieser Widerstand als Impedanz bezeichnet.

Bei den Leistungsangaben der Verstärker stößt man oft auf zwei Aussagen. Ein Wert beschreibt die Nennleistung und einer die Musikleistung.

Die Nennleistung gibt einen Leistungsmittelwert an, der bei einem Standardverfahren ermittelt wurde. Die Leistung wird über einen festgelegten Frequenzbereich hinweg gemessen. Ebenso wird die Leistung über einen längeren Zeitraum gemessen, ohne dass es zu hörbaren Verzerrungen kommt. Dadurch kann das Root Mean Square (RMS), wie die Nennleistung auch genannt wird, als Dauerleistung des Verstärkers angesehen werden.

Der Peak Music Output (PMO) gibt hingegen Aussage darüber, was der maximal erreichbare Höchstwert ist. Echte Lautsprecher werden hier oft durch Lastwiderstände ersetzt. Diese haben nur einen geringen Widerstand, der dem Impedanz Minimum der Lautsprecher entspricht. Da diese Werte zur Musikleistung nur kurzweilige Momentwerte sind, geben sie kaum Aufschluss über das dauerhafte Leistungsvermögen der Verstärker. Da die Wattzahlen hier sehr hoch ausfallen, werden sie jedoch gerne als Werbung für das Gerät genutzt.

Doch wie viel Leistung benötigt nun ein Röhrenverstärker?

Das hängt ganz klar von den Lautsprechern ab, an die der Verstärker angeschlossen werden soll. Große Lautsprecher mit Bass-Membranen erfordern sehr viel mehr Leistung als die kleinen, kompakten Modelle fürs Regal. Aber auch hier spielt der Widerstand mit ein. Lautsprecher mit einem hohen Wirkungsgrad und geringer Impedanz, sind oft auch schon mit wenig Leistung glücklich gestellt.

Welche Arten der Verstärker gibt es?

Röhrenverstärker transformieren die bereitgestellte Netzspannung in eine lautsprechergeeignete Wechselspannung. Dabei ist das Ideal der linearen Modulation nur endlich möglich bei den Röhren. Diese arbeiten vielmehr in einem bestimmten Bereich, bei dessen Über- oder Unterschreitung es zu Verzerrungen in der Audiowiedergabe kommt. Damit der bestehende Arbeitsbereich besonders gut genutzt werden kann, und somit gerade diese Signale mehr verstärkt werden, gibt es drei verschiedene Betriebsarten.

Class-A Verstärker

Bei Modellen dieser Art wird eine Gitter-Gleichspannung angelegt, welche sich ungefähr in der Mitte des linearen Arbeitsbereiches der Röhren befindet. Damit beschreibt sie den sogenannten Arbeitspunkt A. Die Position dieser Punkte sorgt für die verschiedenen Klassen der Betriebsarten. Mittels einer einzelnen Röhre wird die negative und positive Halbwelle des Eingangssignals moduliert. Deshalb werden Class-A-Verstärker auch single-ended oder Eintaktverstärker genannt. Jedoch hat diese Position einen hohen Ruhestrom zur Folge, sowie einen geringen Wirkungsgrad. Der dauerhafte Stromfluss erhitzt die Verstärker stark und auch die Stromkosten gehen hoch. Bei diesen Modellen ist der Klirrfaktor außerdem hoch, wenn man keine Gegenkopplung verwendet. Dafür eignen sie sich ausgesprochen gut, aufgrund des einfachen Schaltdesigns. Wenige Bauteile beeinflussen das Signal, und somit ist dies immer noch die beste Wahl für Röhrenverstärker.

Class-B Verstärker

Verstärker aus diesem Bereich werden oft als Gegentaktverstärker betitelt. Das erklärt sich aus dem einfachen Prinzip, dass hier zwei Röhren sich um die Verstärkung der Welle kümmern. Dieses sogenannte Push-Pull Schaltkonzept teilt einer Röhre die negative Halbwelle des Eingangssignals zu, und die positive Halbwelle der anderen. Am Ende werden diese wieder zusammengeführt, was zu Crossover-Verzerrungen führt. Modelle dieser Art laufen nicht sonderlich heiß, da hier kein durchgängiger Stromfluss vorherrscht. Der Grund warum Class-B-Verstärker dennoch nicht im Hi-Fi-Bereich zu finden sind, sind eben die Verzerrungen, die bei der Verstärkung des Eingangssignals auftreten.

Class-A/B Verstärker

Als Gegentaktverstärker hat sich die A/B-Position des Arbeitspunktes bewährt. Diese kombiniere ganz einfach die Vorteile beider Vorgängerklassen. Bei geringen Lautstärken wird weniger Leistung benötigt, und das Signal wird lediglich über eine einzelne Röhre, wie im Class-A-Modus, verarbeitet. Dreht man die Musik lauter auf, so geht der Betrieb immer mehr in den Bereich der Klasse B über. Hierbei wird dann eine weitere Röhre angeschaltet. Arbeitet das System dann weiter, so übernimmt es die höhere Ausgangleistung der Class-B-Verstärker und deren besseren Wirkungsgrad. Class-A/B-Verstärker haben den Vorteil, dass sie dadurch energieeffizienter sind und weniger Wärme produzieren. Jedoch ist der Klang und das Schaltdesign nichts im Vergleich zu Class-A-Modellen.

Die Elektronenröhren

Es mag sein, dass Elektronenröhren eine kürzere Lebensdauer haben als Transistoren oder andere Bauteile. Dafür ermöglichen sie einfache Reparaturen und sind auch keine Mangelware. Noch immer kann man Ersatzröhren im Elektronikhandel oder online bestellen. Denn der Charme und die Möglichkeit den Ton durch kleinste Einstellungen anpassen zu können, ist durchaus beliebt. Für die verschiedenen Verstärkermodelle gibt es eine Vielzahl an kompatiblen Röhren, und jede hat ihren eigenen Klang. So können Sammler und Liebhaber ihre Röhrenverstärker ganz nach ihren Wünschen individualisieren. Für Bastler und Tüftler ist ebenfalls etwas geboten. Der aufgeräumte Schaltungsaufbau ermöglicht es die einzelnen Bauelemente wie Kondensatoren, Kabel oder auch Widerstände nach eigenen Vorlieben zu gestalten. Dadurch lassen sich ebenso vielfältige Klangergebnisse erreichen. Hier ist wichtig zu wissen, dass die Elektronenröhren eine bestimmte Einspielzeit benötigen. Bevor die komplette Leistungsfähigkeit überhaupt erreicht wird, können je nach Röhrentyp bis zu 100 Stunden vergehen.

Anschlussmöglichkeiten

Um jeden Musikliebhaber zu begeistern, gibt es verschiedene Buchsen an der Front und der Rückseite der Verstärker. Dazu zählen Cinch-Anschlüsse, an denen sich CD-Player oder Tonbandgeräte anschließen lassen. Oder auch 3,5 mm Klinken-Anschlüsse, damit sich mobile Audiogeräte oder Laptops verbinden lassen. Ganz wichtig sind natürlich die Lautsprecher-Anschlüsse. Dabei sollte vorab geprüft werden, ob man 4 Ohm oder 8 Ohm Lautsprecher betreiben möchte. Die Klemmen sind meist für eine bestimmte Lautsprecher-Impedanz festgelegt. Deshalb sollte man die Werte vergleichen. Besitzt man einen Wert zwischen 4 und 8, sollte man diesen Lausprecher stehts über die 8 Ohm anschließen. Ebenso findet sich ein Subwoofer-Anschluss an den Modellen. Hierbei sollte man darauf achten, dass es Geräte mit einem vorverstärkten Subwoofer-Anschluss gibt. Daran lässt sich ein aktiver Basslautsprecher mit eigener Endstufe anschließen. Das eignet sich besonders gut für große Räume oder kleine Lautsprecher. In zunehmendem Maße werden Röhrenverstärker auf den Markt gebracht, die über integriertes Bluetooth oder auch USB-Anschlüsse verfügen. Wer jedoch einen Plattenspieler zuhause hat, sollte auf den Phone-Eingang achten. Gibt es diesen nicht, so kann man den Plattenspieler auch über einen Phono-Vorverstärker betreiben. Diesen schließt man dann an die Cinch-Anschlüsse an.

Die Technik hinter den Verstärkern

Wenn eine Band im Tonstudio Musik produziert, so fliegen eine Menge Schallwellen durch die Luft. Die Klänge werden aufgenommen, und die Schwingungen der Mikrofon-Membran in elektrische Spannungen verwandelt. Diese schwachen Signale müssen jedoch um das Vielfache verstärkt werden, damit eine Lautsprechermembran überhaupt bewegt werden kann. Dabei ist es wichtig, dass der Verstärker alle Signale genau umsetzt. Denn klingen die Töne laut, wird die Membran des Mikrofons stärker in Schwingungen versetzt und es wird mehr elektrische Spannung erzeugt. Sind die Töne hoch, schwingt die Membran häufiger. Das hat eine Spannung mit höherer Frequenz zur Folge. Diese Informationen bilden das Eingangssignal, welches als Wechselstrom in den Verstärker geführt wird. Aus dem Verstärker kommt hingegen eine elektrische Wechselspannung heraus, die die Membranen der Lautsprecher antreibt. Das eingespeiste, verstärkte Signal ist zum einen stark genug die schweren, großen Membranen in Schwingung zu versetzen, zum anderen klingen die Töne bestenfalls wie das Original. Nur mit mehr Power. Das Zusammenspiel aus Spannung, Frequenz, Stromstärke und auch Impedanz ist von größter Wichtigkeit. Sie geben Aussage über die gemessene Leistung eines Verstärkers.

Ein Röhrenverstärker schafft es also das schwache Eingangssignal so weit zu erhöhen, dass sich damit Lautsprecher antreiben lassen. Dafür sind Netzteile entscheidend, die Wechselspannung aus der Steckdose ziehen und für den Verstärker in Gleichspannung umwandeln. Darauf folgen die Vorstufen, auch Pre-Amps oder Vorverstärker genannt. Sie dienen, wie der Name schon sagt, der Vorverstärkung des Signals. Erst dann übernehmen größere Endstufen die tatsächliche Leistungsverstärkung. Dafür gibt es extra kleine Röhren, die für die Vorverstärkung geeignet sind, und größere für die Endstufen. Daneben finden sich Kabel, elektrische Widerstände und Kondensatoren. Die Qualität des Klangs hängt auch von diesen Bauteilen ab. Nur werden sie häufig von den Herstellern nicht aufgelistet. Was sich jedoch in den Angaben findet, sind die verwendeten Elektronenröhren.

Das Erkennungsmerkmal kurz erklärt

Mit der Entdeckung der Glühemission war der Weg frei für die Elektronen-Röhren. Man fand heraus, dass bei Erhitzung eines Drahtes Elektronen aus diesem gelöst werden. Diese Teilchen sind negativ geladen und können in ihrer Bewegung beeinflusst werden. Es kann Strom fließen. Dieser Effekt findet in den Elektronenröhren statt.

Allgemein bestehen die Röhren aus einem vakuumierten Glaskolben. Darin befinden sich zwei oder mehr Elektroden. Bildlich gesprochen sind das zwei Metalplatten, von denen sich eine direkt beheizen lässt. Beide Elektroden werden unter Spannung gesetzt, dabei wird die Kathode negativ geladen, und die Anode positiv. Die Kathode wird daraufhin beheizt, sodass die Elektronen austreten und sich frei bewegen können. Da sich negative Ladung von positiver angezogen fühlt, fließen die Teilchen sofort zur Anode. Jetzt kommt eine dritte Elektrode ins Spiel, die diesen Fluss regelt. Das sogenannte Streugitter. Dieses Gitter befindet sich in der Mitte zwischen den Platten, und besitzt eine negativere Spannung als die Kathode. Damit werden die freien Elektronen abgestoßen und am Durchgang gehindert. Die Voreinstellung, die es dem Gitter ermöglicht den Elektronenfluss zu regulieren, wird als Arbeitspunkt bezeichnet. Je nach Einstellung gibt es die verschiedenen Betriebsarten A, B und A/B. Heutzutage sind die Schaltungen komplexer aufgebaut, und oftmals muss das Signal durch mehrere Röhren geleitet werden, damit die endgültige Spannung erreicht ist. Deshalb gibt es neben diesem Aufbau der Triode auch weitere Röhren-Typen. Gerade die 1926 entwickelte Pentodenröhre läutete in den 1950ern das Hi-Fi-Zeitalter ein. Denn anders als die Triode besitzt sie drei Gitter. Der Grund ist, dass die Anode und das einzelne Steuergitter wie ein Kondensator wirkten. Hohe Frequenzen konnten hindurch, und es kam zur Rückkopplung bei hochfrequenten Signalen. Daraufhin versuchte man es bei der Tetrodenröhre mit einem zweiten Gitter, doch auch das war problembehaftet. Schlussendlich setzte sich der Aufbau mit drei Steuergittern durch.

Tipps und Tricks für einen langen Erhalt

Die ebenbeschriebenen Röhren sitzen meist auf der Oberseite des Verstärkers und sind gut sichtbar. Wie jedes andere Bauteil auch, altern diese. Deshalb müssen sie nach einiger Zeit ausgewechselt werden. Dabei spielen Faktoren wie der Typ der Röhre mit ein, aber auch wie oft der Verstärker genutzt wird, für wie lange und auch wie laut man ihn aufdreht. Der Verschleiß passiert schleichend. Die Fähigkeit der Kathode Elektronen auszustoßen nimmt schlichtweg ab. Doch keine Sorge, Röhren wird ein Wert von etwa 3.000-10.000 Stunden zugeschrieben. Der Tausch der Röhren sollte dabei immer von einem Fachmann vorgenommen werden.

Neben dem richtigen Standort, der weiter oben beschrieben wurde, ist auch die Reinigung wichtig. Die Geräte sollten sauber gehalten werden. Dabei kann man Staub mit einem Pinsel vorsichtig entfernen. Bitte keine Reiniger verwenden.

Um die Elektronenröhren weiter zu schützen, besitzen manche Modelle einen Ein- und Ausschalter. Dieser begrenzt den Einschaltstrom, und fährt die Röhrenheizung sanft hoch. Zudem wird die folgende Anodenspannung verzögert dazugeschaltet. Das vermeidet unnötigen Stress einiger Bauteile und auch hörbare Einschaltknackser werden im Lautsprecher vermindert. Besitzt das Gerät solch ein System nicht, sollte beim Anschalten darauf geachtet werden nicht zu schnell alles anzuschalten. Lieber sollten einige Minuten vergehen, damit sich in Ruhe die einzelnen Elemente aufheizen und arbeiten können. Das gilt auch beim Ausschalten der Verstärker. Allgemein gilt jedoch, dass vor dem Einschalten des Verstärkers die Lautsprecher angeschlossen sein müssen. Die Röhrenverstärker laufen ungern ohne Last. Setzt man die Lautstärke auf 0, so ist ein kurzes Wechseln der Lautsprecherkabel oder gar Abklemmen dennoch gefahrlos möglich. Leuchten die Röhren kurz auf beim Start der Röhrenheizung, dann ist das vollkommen normal und nicht schädlich. Und keine Sorge, nicht alle Röhren leuchten gleich hell.

Ein wichtiger Punkt ist die Laufzeit der Verstärker. Nutzt man die Röhre länger als eineinhalb oder zwei Stunden nicht, sollte man sie unbedingt ausschalten. Niemals dauerhaft eingeschalten stehen lassen. Das verschwendet unnütz Energie und Geld. Die Kosten für Strom können dabei pro Hörstunde steigen. Ebenso wird durchgängig Wärme produziert. Manche Modelle besitzen auch eine Standby-Schaltung. Diese nimmt die Anodenspannung bei der Nichtbenutzung weg. So wird der Elektronenfluss unterbrochen, bis man den Verstärker wieder anmacht. Aufgrund der Wärmeentwicklung sollte man den Röhrenverstärker jedes Mal nach der Nutzung abkühlen lassen.

Fazit

Aus Sicht der Effizienz und des Verbrauches mag es nicht verständlich sein, wieso so viele Menschen auf den Einsatz von Röhrenverstärkern setzen. Doch das, worum es bei Musik geht, ist nun mal der Klang. Und der wirkt gerade bei diesen Modellen besonders harmonisch und warm. Es geht den meisten nicht um die Leistung der Geräte, sondern mehr um den Charme. Und Rockmusiker freuen sich, wenn sie die Grenzen ihrer Verstärker austesten und so den Klang ihrer E-Gitarren verändern können. Hat man bei der Wahl des richtigen Röhrenverstärkers auf alles geachtet, so kann man viele Stunden und Jahre glücklich damit verbringen. Für Sammler werden die Geräte aufgrund des Designs und der hohen Preise, immer interessant bleiben. Und die stetige Weiterentwicklung der Modelle führt zu noch mehr Beliebtheit.

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